Lagerstrategien im SAP Business One

Lagerstrategien SAP Business One

Das Wort Lagerstrategien hört sich recht theoretisch an, wer allerdings ein wachsendes Unternehmen schon einmal begleitet hat, der weiß, warum ein paar Grundregeln im Lager sinnvoll sind.

Ab wann sind Lagerstrategien sinnvoll?

Der selbstständige Handwerker mit zwei Angestellten besitzt ja im Allgemeinen einen überschaubaren Lagerbestand, wahrscheinlich chaotisch sortiert und teilweise gleich auf seine beiden Firmenfahrzeuge verteilt. Bis zu einer bestimmten Größe ist dieses Vorgehen auch absolut in Ordnung, da die interne Kommunikation über einzelne Ersatzteile telefonisch untereinander geklärt werden kann.

Wächst das Unternehmen, neue Kollegen kommen hinzu und arbeiten die neu eingetroffenen Aufträge ab, dann wird die Kommunikation nicht mehr so reibungslos „nebenbei“ ablaufen. Entsprechend werden auch einzelne Ersatzteile auf verschiedene Aufträge verplant und es wird zu Engpässen kommen. Das zunächst positiv erscheinende Wachstum bringt Ineffizienzen mit sich, beispielsweise Leerlauf entsteht. Der Lagerverantwortliche wird sich eine Lagerstrategie wünschen.

Unterschiede von Lagerstrategien – FEFO, FIFO, LIFO, HIFO, LOFO

Um das oben skizzierte Wachstum eines Unternehmens entsprechend mit einem ERP-System zu begleiten, ist eine erste Übersicht zu Lagerstrategien sinnvoll. Folgende Lagerstrategien im SAP Business One werden beleuchtet:

  • Lagerstrategie FEFO – First Expired First Out
  • Lagerstrategie FIFO – First In First Out
  • Lagerstrategie LIFO -Last In First Out
  • Lagerstrategie HIFO – Highest in First out
  • Lagerstrategie LOFO -Lowest In First out

Lagerstrategie FEFO – First Expired First Out

Das Kürzel FEFO steht für „First Expired – First Out“ und bedeutet im Unternehmenskontext, dass nach dem Ablaufdatum sortiert wird und jene Waren mit dem frühesten Ablaufdatum als Erstes auszulagern sind. Diese Lagerstrategie wird oftmals bei der Lagerung von Lebensmitteln oder Pharmazeutika eingesetzt.

Lagerstrategie FIFO – First In First Out

Das Kürzel FIFO steht für „First in – First Out“ und bedeutet, dass die als Erstes eingelagerten Waren auch zuerst entnommen wird. Diese Lagerstrategie wird oftmals in der Logistik als Durchlauf-Regallager bezeichnet und setzt voraus, dass man im Lager immer Zugriff auf alle Waren hat.

Lagerstrategie LIFO – Last In First Out

Das Kürzel LIFO steht für „Last in – First Out“ und bedeutet im Unternehmenskontext, dass die Waren sehr gleichbleibend ist. Dieses wird beispielsweise bei Einfahrregallagern eingesetzt. Die LIFO-Strategie macht dann Sinn, wenn sich die Waren entweder kaum verändert und es betriebswirtschaftlich irrelevant ist, dass ältere Positionen lange liegen/stehen bleiben.

Lagerstrategie HIFO – Highest in First out

Das Kürzel HIFO bedeutet „Highest in – First out“ und bedeutet im Unternehmenskontext, dass die Waren mit dem höchsten Wert zuerst ausgelagert werden. Grundlage für die Bewertung ist in der Logistik der Beschaffungswert. Diese Lagerstrategie wird von Unternehmen eingesetzt, die mit Waren agieren, die wertetechnisch starke Schwankungen haben, wie beispielsweise Rohstoffe. Denn so wird sichergestellt, dass die Waren mit der größten Kapitalbindung in Bewegung bleiben.

Lagerstrategie LOFO – Lowest In First out

Das Kürzel LOFO steht für „Lowest in – First out“ und somit werden im Unternehmenskontext die günstigsten Waren zuerst ausgelagert.
Diese Lagerstrategie ist für die offizielle Bilanz nicht zulässig, egal ob handelsrechtlich oder steuerrechtlich, diese Lagerstrategie wird nur in der Kostenrechnung aufgeführt.

Kombination von Lagerstrategien im SAP Business One

Die Entscheidung der Lagerstrategie im SAP Business One ist dem Unternehmen überlassen, jedoch spielen die Lagerstrategien HIFO und LOFO im Vergleich zu den Lagerstrategien FIFO, LIFO und FEFO eine eher untergeordnete Rolle. Interessant sind diese beiden Lagerstrategien allerdings als Ergänzung zu sehen.

Bei den Lagerstrategien FEFO und FIFO sind ebenfalls eine kombinierte Nutzung möglich, ein gutes ERP-System SAP Business One macht es möglich.